stoyeDie Stiftung Stoye, Sitz Marburg, wurde am 12.11.1991 errichtet. Sie ist eine rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts, in Nachfolge der seit 1971 in der Arbeitsgemeinschaft für mitteldeutsche Familienforschung bestehenden unselbständigen Stiftung gleichen Namens.

Die Stiftung wurde durch das testamentarische Vermächtnis des Apothekers Rudolf Albert Julius Stoye aus Speyer (26.11.1898 – 3.1.1969) errichtet. Seine Vorfahren waren über Jahrhunderte als Bauern und Gutsbesitzer in Anhalt ansässig und durch viele Seitenlinien mit geschichtsprägenden Familien wie Wendelin, Melanchthon, Cranach, v. Gneisenau oder dem anhaltinischen Fürstenhaus verbunden, aber auch mit Bürgern, die für ihre Gemeinwesen Verantwortung übernahmen wie Ratsherren- und Bürgermeisterfamilien in Zerbst, Aschersleben oder Stendal.

Obwohl bereits sein Vater in Speyer als Apotheker ansässig wurde, verlor er die alte väterliche Heimat nicht aus den Augen und widmete sich der Erforschung der familiären Quellen. Er behielt sogar den alten bäuerlichen Besitz in Plömnitz, der an seine Stiftung überging und von ihr 1990 wieder übernommen wurde.

Stoye erlebte die beiden Weltkriege des 20.Jahrhunderts als Soldat; aus dem 2. Weltkrieg kehrte er als Oberstabsapotheker zurück. Selbst in diesen Zeiten bemühte er sich, das von ihm erarbeitete Wissen um die mitteldeutschen und mittelrheinischen Quellen seiner Familie zu bewahren und zu erweitern. Nach über 30-jähriger genealogischer Forschung begann er Mitte des 20. Jahrhunderts schließlich, seine Ergebnisse zu fixieren und bei der Arbeitsgemeinschaft für mitteldeutsche Familienforschung e.V. (damals Sitz Marburg, jetzt Leipzig), der Pfälzischen Landesbibliothek in Speyer und an anderer Stelle zu hinterlegen. Mit diesen Arbeiten, die in Band 42 der Schriftenreihe Stoye zusammengefaßt und um Arbeiten anderer Familienforscher ergänzt wurden, trug er zum Verständnis der persönlichen Hintergründe vieler mitteldeutscher bekannter Persönlichkeiten bei.

Stoye, der selbst keine Familie gegründet hatte, starb kinderlos. Er verfügte testamentarisch die Gründung einer Stiftung, die seinen Namen tragen sollte. Er gab ihr die Aufgabe, seine Arbeiten zu pflegen und Weiterführendes zu fördern.